4:5 nach Verlängerung in Ingolstadt

Wieder Mannheim in den Playoffs: Die Ice Tigers wärmen einen Eishockey-Klassiker auf

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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8.3.2024, 22:28 Uhr
Seine Motivationsrede wird entscheidend sein: Tom Rowe weiß, dass die Ice Tigers noch nie eine Playoff-Serie gegen Mannheim gewonnen haben.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Seine Motivationsrede wird entscheidend sein: Tom Rowe weiß, dass die Ice Tigers noch nie eine Playoff-Serie gegen Mannheim gewonnen haben.

Wenn Fans am Freitagabend um 21.51 Uhr noch immer nicht wissen, ob ihr Ticket für das erste Playoff-Heimspiel am Sonntag oder am Dienstag eingelöst wird, wenn Trainer zu dieser Zeit noch immer nicht ahnen, ob sie ihr Team am Samstag auf die Kölner Haie oder die Adler Mannheim einstellen müssen, wenn also wieder einmal klar ist, dass nichts klar ist – dann kann es sich nur um den letzten Spieltag der Punkterunde in der Deutschen Eishockey Liga handeln. Das Spannungspotenzial dieser Spielklasse zeigte sich also ein weiteres Mal - im Guten wie im Verbesserungswürdigen.

Um 21.52 Uhr war dann nach dem 1:6 der Kölner Haie gegen die Adler Mannheim alles klar: Zum Auftakt der kurzen Serie in der ersten Playoff-Runde müssen die Ice Tigers am Sonntag (16.30 Uhr) nach Mannheim. Am Dienstag (19.30 Uhr) empfängt die Nürnberger Mannschaft die Adler in der Arena Nürnberger Versicherung. Fürs möglicherweise entscheidende dritte Spiel ginge es am Donnerstag wieder nach Mannheim.

Ice Tigers frustrieren Ingolstadt Ersatztorhüter

Selbst haben die Ice Tigers natürlich auch noch einmal spielen müssen. Wer glaubte, dass es der Mannschaft angesichts der Unkalkulierbarkeit des Geschehens an der nötigen Dringlichkeit fehlen könnte, wurde im ersten Drittel bestätigt. Nürnberg spielte mit, ohne dabei zu klaren Chancen zu kommen. Und wer wiederum angenommen hatte, dass es den Gastgebern ganz ähnlich gehen könnte, der durfte sich im zweiten Abschnitt für seinen Sachverstand selbst auf die Schulter klopfen. In 263 Sekunden machten die Gäste da aus einem 0:3 ein 4:3. Es könnte durchaus sein, dass Tom Rowes tatsächlich besonnene, aber eindringliche Pausenansprache dafür verantwortlich war.

Weitere 22 Spielminuten später hatte Nürnberg 4:5 (0:3, 4:0, 0:1, 0:1) einen Punkt gewonnen und das Spiel verloren. Daniel Schmölz setzte dabei seine Serie mit einem Treffer und einer Vorlage fort und zeigte den Ice Tigers, was sie 2024/2025 vermissen werden und den Panthern, auf was sie sich in der kommenden Saison freuen dürfen. Im Drittelinterview fasste der Allgäuer zudem treffend zusammen, was im ersten Abschnitt geschehen war („Da haben wir richtig reingeschissen“). In den erstaunlichen vier Minuten trafen zudem Ian Scheid (26. Minute), Danjo Leonhardt und auf Vorlage von Schmölz auch Ryan Stoa (27.). Danach wechselte Ingolstadts Coach Mark French den Torhüter - für den kaum zum Einsatz gekommenen und entsprechend frustrierten Devin Williams kam Stammkeeper Michael Garteig. Damit regte French seinen Ersatzkeeper auf, beruhigte aber das Spiel der Gastgeber.

Rowe wollte lieber gegen die Haie spielen

Tom Rowe hatte von vorneherein auf Experimente verzichtet. In Mannheim wird er wohl exakt dieselben Spieler samt Torhüter Niklas Treutle aufs Eis schicken. Nach dem zweiten Seitenwechsel musste der Cheftrainer aber mitansehen, wie Ingolstadt wieder aktiver wurde, im Power-Play durch Leon Hüttl ausglich (51.) und sich so Platz neun sicherte. Rowe nahm zwar Treutle noch vom Eis - nur mit drei Punkten wäre Nürnberg in der Tabelle noch vorbeigezogen - um sich am Sonntag ein Heimspiel gegen die Kölner Haie zu sichern (warum das so gewesen wäre, haben wir hier versucht zu erklären). Es blieb aber beim 4:4.

In der Verlängerung erzielte Mat Bodie (62.) den Siegtreffer für die Panther. So richtig spannend wird es erst am Sonntag.

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